Heimatverein Roßwag e.V.
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Das Roßwager Enzaltwasser

Altwasser 1985
Altwasser nach der Renaturierung 1985


Ein besonderes Anliegen der G·O·R von Anfang an war die interner Link Renaturierung des Altwassers rund 500 Meter südlich von Roßwag. Seit den Enzkorrektionen von 1839 und 1847 verläuft die Enz in diesem Abschnitt westlich von ihrem ehemaligen Flußbett, das als Altwasser übrig geblieben war. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Enz-Altarme als Auffüllfläche mißbraucht worden. Zwar hatte die Naturschutzbehörde das Altwasser 1983 als Naturdenkmal ausgewiesen; der Zustand war jedoch eher trostlos. Nun sollte das Feuchtgebiet renaturiert werden. Bei der Bezirksstelle für Naturschutz in Stuttgart als obere Naturschutzbehörde liefen bereits die Planungen für das Naturschutzgebiet Enztal und man befürwortete die Aufwertung des Roßwager Altwassers. Die G·O·R übernahm für diesen Bereich die Pflegepacht und legte für die Renaturierung Pläne vor. Das Projekt fand nach anfänglichen Widerständen breite Unterstützung bei den Behörden; örtliche Firmen halfen mit durch kostenlosen Transport und Einlagerung des Aushubs. In zwei Bauabschnitten (1984/85 und 1987/88) wurde das Vorhaben verwirklicht. Auf einer Länge von rund 300 m entstand entlang dem früheren Enzaltarm eine Teichkette als hochwertiges Feuchtbiotop. 1984 wurde das Altwasser zum großen neu geschaffenen Naturschutzgebiet "Roßwager Enzaue und Burghalde" zugeschlagen und zeitgleich mit dem interner Link Roten Rain unter Naturschutz gestellt.

Altwasser 2014
Das Naturschutzgebiet Altwasser lebt (Oktober 2014)


In der Zwischenzeit hat sich die Natur das Altwasser wieder erobert. Allerdings entwickelt sich so ein Naturschutzgebiet nicht immer so, wie man es gerne hätte. Über zehn Jahre lang haben wir das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) im Zaum gehalten – es hat sich gezeigt, daß solche Aktionen die Bestände der ursprünglich hier heimischen Pflanzen durchaus fördern, aber sehr aufwendig sind.

Ein weiteres Thema ist der Wasserstand im Naturschutzgebiet. In den Frühjahren ist das Altwasser gut mit Wasser versorgt ist und kann durchaus zu Recht als Feuchtgebiet bezeichnet werden. Im Jahreslauf nimmt der Wasserspiegel jedoch ab und das Altwasser trocknet regelmäßig aus. Wir würden uns wünschen, dem Naturschutzgebiet regelmäßig Wasser zuzuführen, vielleicht durch die Wiederbelebung der alten Roßwager Wasserleitung aus den 1920er Jahren, die damals von der Quelle am Tauchstein zum Pumpenhäusle an der Enzbrücke führte.

(nach oben) © 2023 Heimatverein Roßwag e.V. -- zuletzt geändert am 20.12.2023