Heimatverein Roßwag e.V.
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Otto und Antonia

Die rührselige Geschichte von der edlen Roßwagerin Antonia und ihrer Liebe zum stolzen Recken Otto von Horrheim hat die Gemüter der Menschen im 19. Jahrhundert bewegt. Sie war in "Württemberg wie es war und ist" von 1854 und 1866 enthalten. Ein Nachdruck erschien 1972 in dem Band "1200 Jahre Horrheim".

Damals in den 1970er Jahren machte man sich Sorgen um die Gemütslage der Roßwager. Das alte Weindorf hatte seine Selbständigkeit verloren und war Teil der Stadt Vaihingen geworden. Dieser Stachel in der Seele schmerzte die Roßwager - und schmerzt sie zum Teil bis heute.

Dazu kam, daß die fest eingeplante 1200-Jahr-Feier abgesagt werden mußte. Der Nachweis der Erstnennung im Jahre 779 wurde trotz intensiver Suche nicht gefunden.

Leonhardt
Papier von Christoph Leonhardt (1978)

Dies ließ Christoph Leonhardt, den damaligen Leiter des Vaihinger Stadtarchivs, nicht ruhen. Er schlug vor, in Roßwag ein Antonienfest auf der Grundlage der anrührenden Geschichte zu installieren. Damit wollte er der geschundenen Roßwager Seele wieder Halt und Labung zukommen lassen.

Im 19. Jahrhundert waren die Veröffentlichungen in der "Stuttgarter Stadtglocke" und später in "Württemberg wie es war und ist" keineswegs von vornherein als Fiktion entlarvt. In Esslingen gibt es einen externer Link Postmichelbrunnen, der dem von den Autoren der "Stuttgarter Stadtglocke" erfundenen Postmichel gewidmet ist und Motive aus der Postmichel-Sage zeigt. Manche anderen Figuren der "Stadtglocke" wurden zunächst irrtümlich der seriösen Geschichtsforschung zugeordnet und verschwanden erst nach und nach wieder aus den Geschichtsbüchern.

Hier ist nun die Geschichte von der schönen Roßwagerin und ihrem Helden. Der Text und auch die Schreibweise folgen der Ausgabe 1866 von "Württemberg wie es war und ist". Das Kloster Rechentshofen wird dort als "Rechenshofen" bezeichnet. In der Ausgabe von 1854 ist noch von "Reichertshofen" die Rede – so hat Andreas Kieser das Kloster in seiner externer Link Ansicht genannt.

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